Letzte Änderung: 30.05.2023
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Hundeerziehung Stress und Ängste bei Hunden
Mein Hund hat Angst - ist unsicher
Es
gibt
verschiedene
Formen
von
Angst
-
von
kleinen
Unsicherheiten
oder
Stress
in
seltenen
Situationen
bis
zu
panischer
Angst
-
sprich
völlige
Überforderung
-
jedes
Mal,
wenn
der
Hund
die
sicheren,
eigenen
4
Wände
verlassen
muss
oder
in
gewissen
Situa
-
tionen zu Hause.
Um
Hunden
aus
ihren
Ängsten
heraushelfen
zu
können,
wäre
es
wichtig,
ihre
natürliche
Psyche zu verstehen.
In
meinem
Rudel
kann
man
beobachten,
dass
Hunde
mit
Unsicherheiten
oder
Ängsten,
von
meinen
Leithunden
IMMER
und
SOFORT
aus
ihren
misslichen
Zuständen
herausgeholt
werden,
so
dass
sie
nicht
immer
grösser
werden
müssten,
sondern
rasch
geheilt
werden
können.
Das Ausmass von Ängsten bei Hunden und der Einfluss auf
Ihre Psyche
•
Leichte Unsicherheiten oder rasch vorübergehende (kleine) Angst
in seltenen Situationen
•
Grosse, lange andauernde Angst
•
Panische Angst draussen - Hund zeigt Fluchtverhalten
•
Panische Angst zu Hause - Hund zittert, winselt
Bis
auf
leichte
Unsicherheiten,
beeinflussen
Ängste
bei
Hunden
die
Lebensqualität
von
Hund
und
Halter
ähnlich
wie
beim
Mensch.
Sie
bedeuten
nicht
nur
viel
Stress
und
führt
teilweise
sogar
dazu,
dass
man
sich
völlig
isoliert
.
Auch
Urlaub ist oftmals nicht mehr - oder nur beschränkt - möglich.
Das Ausmass von Ängsten bei Hunden ist vorwiegend von folgenden Faktoren
abhängig:
•
Hundetyp
normaler Gefolgshund, normaler Leithund oder zentraler Leithund
•
Umgang (Ausmass der Vermenschlichung des Hundes)
•
Herkunft Züchter, Tierheim, Rettungsstationen, etc.
•
Alter als Welpe (1. Hand), 1-2 jährig (2. Hand), Erwachsenenalter (2. Hand oder
mehr)
•
Wohnsituation Blockwohnung in Stadt (mit vielen Reizen), ländliche Wohnsituation
(mit wenig Reizen), in Haus mit - oder ohne - Garten
Wie viele Unsicherheiten oder Ängste ein Hund mit zunehmendem Alter bekommen
muss, wird vorwiegend von den oben aufgeführten Punkten beeinflusst. Je mehr
ungünstige Faktoren zusammenkommen, umso mehr Stress und Ängste wird der Hund
(langfristig) zeigen müssen.
1. Der Hundetyp ist massgebend für Ängste
Gefolgshunde, also 85% aller Hunde sind normalerweise unproblematisch und
eignen sich, einen mehr oder weniger vermenschlichten Umgang zu pflegen, weil ihre
genetischen Naturinstinkte nicht vorgesehen haben, dass sie Verantwortung für die
Sicherheit eines Verbundes übernehmen.
Sie nehmen grundsätzlich keine Positionen ein, die sie überfordern könnten,
wie dies im Gegensatz bei Leithunden immer der Fall ist.
Insbesondere zentrale Leithunde übernehmen schon in sehr frühem Alter (ab 3
Monaten) Verantwortung für „ihr Mensch-Hunderudel“ und fühlen sich für alles
zuständig und reagieren schon früh auf jegliche Reize - aus Überforderung der
unbewusst übertragenen, für sie unnatürlichen Aufgabe, für den Mensch-
Hundeverbund verantwortlich zu sein.
Wenn sie mehr über die verschiedenen Hundetypen erfahren möchten, so verweise
ich auf den speziell dafür vorgesehenen Beitrag.
2.1 Umgang
2.1.1 Menschlicher Umgang ohne grosse Konsequenzen
Beim Hundetyp der Gefolgshunde spielt der Umgang keine grosse Rolle. Sie lassen
sich durch Hundeschulen im menschlichen Sinne erziehen (konditionieren). Sie
eignen sich gut als Begleiter für Menschen mit Depressionen, als Therapiehunde,
Blindenführhunde, Rettungshunde, etc.
2.1.2 Hunde, die sich nicht „erziehen“ lassen
Leithunde, insbesondere zentrale Leithunde erfordern einen natürlichen,
hundegerechten Umgang, damit sie ein ruhiges, entspanntes Leben führen können
und nicht in unnatürliche Aufgaben gedrängt werden. Für sie spielt die natürliche
Rangordnung in einem Verbund eine zentrale Rolle.
Sie eignen sich nicht für Personen, die die ganze Zeit ihren Hund streicheln
möchten, ihm die Liebe schenken wollen, wie man es unter Menschen kennt oder mit
dem Hund einen leeren Platz füllen möchten (Alleinstehende, die ihren
Lebenspartner verloren haben für bei Paare bei denen die Kinder ausgezogen sind
etc.). Sie brauchen Halter mit gutem Selbstwertgefühl, starker Präsenz und
bereit dazu sind, Führung übernehmen zu wollen.
Kommen Leithunde an neuen Ort und sehen dort empathische Menschen, die sich auf
den Hund freuen, ihm vor allem Zuwendung und viel Liebe geben wollen, dann sehen
Leithunde unterwürfige Wesen, die in der Natur nicht überlebensfähig wären.
Sobald ein Leithund merkt, dass der Mensch sich nicht um Strukturen und Führung
kümmert, muss der Hund diese Position einnehemen, so wie dies die Mutterhündin in
der Wurfbox machte oder so wie die gewohnten Strukturen und Rangordnungen auf
der Strasse zu beobachten sind (bei Strassenhunden / Auslandhunden).
So wäre es wichtig, dass man die natürliche Kommunikation von Leithunden versteht
und domintes Verhalten richtig erkennt und es unterbindet, anstelle es (unbewusst)
durch Zuwendung (Lob, Belohnung, Streicheln) weiter fördert. Ansonsten würden
Leithunde Ihre Rangordnung (und somit auch ihre Verantwortung) über den Halter
stellen und mit zunehmendem Alter immer mehr Entscheidungen treffen, die
unerwünscht sind. Leithunde erhöhen ihre Rangordnung über Besitz- und
Kontrollverhalten über Menschen und Territorien.
Übernimmt der Mensch nicht die Führung und lässt den Hund das Territorium zu Hause
inkl. Menschen kontrollieren (fixieren, nachlaufen), so kann ein Leithund nicht zum
Familienmitglied werden, sondern die Familienmitglieder werden automatisch zum
Rudel des Hundes, welches er dann auch beschützen und verteidigen wird. Er trifft
Entscheidungen nach seinen Naturinstinkten, die nicht kompatibel mit den
menschlichen Verhaltensregeln sind.
Weil Leithunde sich nicht durch menschliche Logik erziehen resp. konditionieren
lassen, macht man sie mit jedem Training, bei welchem der Hundetyp nicht richtig
erkannt wurde, immer noch dominanter und schlussendlich unsicherer, was mit
zunehmendem Alter zu immer grösseren Problemen bei Reizen zu Hause (Besucher,
Handwerker, etc.) oder auf Spaziergängen führen wird.
Bei diesen Hunden ist der wichtigste Punkt, dass man beim Training gute
(ruhige und bestimmte) Energie hat. Bei zu dominanten, unausgeglichenen
Energien könnte ein Leithund nicht nur nichts annehmen, sondern man würde ihn
zusätzlich verunsichern / verängstigen oder man könnte vom eigenen Hund
geschnappt oder gebissen werden.
Siehe dazu auch meinen Beitrag Artgerechter Umgang oder
„Klassische Hundeschule vs. Tierpsychologie“
3.1 Herkunft des Hundes
3.1.1 Hunde aus (seriöser) Hundezucht
Hunde kommen normalerweise nicht mit Unsicherheiten zur Welt. Ein guter Züchter
achtet darauf, nicht mit unsicheren Wesen zu
züchten. Eine souveräne, wesenssichere
Zuchthündin würde (dominant-)unsicheres
Verhalten instinktiv und konsequent
unterbinden, um ihre Welpen bestmöglich
auf das Leben vorzubereiten.
Ein guter Züchter schaut den Umgang seiner
Zuchthündin ab und gibt das natürliche
Wissen der Zuchthündin auch an die neuen
Besitzer weiter.
Er würde somit Welpen nicht bestätigen,
belohnen oder gar streicheln, wenn sie
gerade aufgeregtes, forderndes oder
unsicheres Verhalten zeigen.
3.1.2 Hunde aus Hobby-Zucht oder von suboptimalem Züchter
Wenn man das Pech hat, dass man einen Welpen von einem Züchter bekommen hat,
der mit unsicheren Hunden züchtet und der Züchter glaubt, die Welpen durch
„Sozialisierungsstreicheln“ an Menschen oder Kinder gewöhnen zu können, ist die
Gefahr gross, dass er den Welpen (unbewusst) Zuwendung für dominant-unsicheres
Verhalten geben würde, wie es eine Muterhündin nie tun würde. In solchen Fällen sind
Probleme am neuen Ort schon bei der Übergabe vorprogrammiert.
Bei Hunden aus einer Hobbyzucht oder bei nicht gewollten Deckakten (z.B. Hunde von
einem Bauernhof) sind die Risiken grösser, dass man bereits einen (mehr oder
weniger) verunsicherten Hund bekommt, insbesondere dann, wenn es für die
Mutterhündin der erste Wurf war.
Der erste Wurf kann für eine Hündin ziemlich stressig sein und die Gefahr ist
relativ gross, dass sie mit dem Wurf überfordert ist und ihren Stress auf die
Welpen übertragt. Die Überforderung führt normalerweise auch dazu, dass sie sich
nicht gleich gut um die Welpen kümmern kann, wie dies eine routinierte Zuchthündin
tun könnte.
Die grössten Probleme bekommen Welpen, die von Mutterhündinnen verstossen
wurden oder vom Züchter (aus Angst, er könnte von der Mutterhündin verletzt
werden) von der Mutterhündin entfernt wurden und folglich vorwiegend vom Mensch
aufgezogen wurden.
2.1.3 Hunde aus Tierheimen
Leider landen Hunde, insbesondere Hunde, die bei Problemen nicht wieder dem
Züchter zurückgegeben werden können, früher oder später in Tierheimen.
Dies, weil aus Angst bald einmal Angst-Aggression werden kann und Hund und
Halter bei Begegnungen - trotz Besuchen von (diversen) Hundeschulen - teilweise
komplett überfordert sind (je nach Hundetyp), oder aus Ängsten, dass der Hund
jemanden verletzen oder gar das eigene Kind beissen könnte.
Warum Hunde in Tierheimen landen…
Oft wurde der Hundetyp vom Vermittler nicht richtig erkannt und / oder die
Familien- / Wohnsituation nicht berücksichtigt. Dies passiert oft bei Hunden, die
aus SOS-Programmen (Auslandhunde, Strassenhunde). Siehe auch nächstes Kapitel.
Für viele Hunde ist eine Abgabe ins Tierheim ein traumatisches Ereignis
Weil auch Tierpflegerinnen heute einen sehr vermenschlichten Umgang lernen, werden
die Probleme von Hunden (insbesondere bei wesensstarken Hunden) - je länger sie im
Tierheim betreut wurden - immer grösser.
Eines der Hauptprobleme ist auch, dass sie (insbesondere Nachts) auf sich allein
gestellt sind nicht aus traumatischen Zuständen herausgeholt werden (bei Gewitter,
Feuerwerk, Geräuschen die sie nicht kennen, etc.).
Gerade diese Hunde möchten verstanden werden anstatt bei Unsicherheiten
gestreichelt (getröstet) zu werden. Solche gut-gemeinten Handlungen bestätigen
dann auch noch, dass der aktuelle Zustand gut ist und somit werden verängstliche
Hunde immer noch ängstlicher (durch Falschbestätigungen).
Sie bräuchten souveräne Bezugspersonen, wie mein Leithund Goliath, der ihnen in
stressigen Situationen Sicherheit geben könnte und ihnen erst dann
Zuwendung geben würde, wenn sie ruhige und entspannte Energien haben.
Sie werden (nicht selten mehrere Male) wieder weitervermittelt und kommen ein paar
Monate später wieder zurück und werden dann irgendwann von ihrem stressigen,
hundeunwürdigen, nicht artgerechten Leben erlöst, indem sie schlussendlich
eingeschläfert werden - spätestens dann, wenn sie mehrere Male zugebissen hatten.
Es gilt die Faustregel: Je öfters ein Hund schon vermittelt wurde (ab 3. Hand),
umso grösser werden die Probleme sein, die man als gutgläubiger Halter
bekommen werden dürfte, nur weil man einem Hund helfen wollte.
3.1.4 Hunde aus der Hunderettung / SOS-Hunde
Hunde aus dieser Kategorie zeigen die grössten Verhaltensauffälligkeiten. Sie kommen
an einen neuen, fremden Ort, wo ihnen die gewohnten Strukturen fehlen, die
in ihrem früheren Leben auf der Strasse Sicherheit gegeben hatten.
Dieser Beitrag ist noch in Bearbeitung und wird in den nächsten Tagen fertiggestellt.
Wenn Sie weiterlesen möchten, schauen Sie bitte in ca. 1 Woche wieder vorbei.
Vielen Dank für‘s Verständnis!
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Die verschiedenen Hundetypen
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Artgerechter Umgang
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Hündische Missverständnisse
Update: 30.05.2023
Kontakt Copyright dog-psychology-center.ch
Hundeerziehung Stress und
Ängste bei Hunden
Mein Hund hat Angst - ist
unsicher
Es
gibt
verschiedene
Formen
von
Angst
-
von
kleinen
Unsicherheiten
oder
Stress
in
seltenen
Situationen
bis
zu
panischer
Angst
-
sprich
völlige
Überforderung
-
jedes
Mal,
wenn
der
Hund
die
sicheren,
eigenen
4
Wände
verlassen
muss
oder
in
gewissen
Situationen zu Hause.
Um
Hunden
aus
ihren
Ängsten
heraushelfen
zu
können,
wäre
es
wichtig,
ihre
natürliche
Psyche zu verstehen.
In
meinem
Rudel
kann
man
beobachten,
dass
Hunde
mit
Unsicherheiten
oder
Ängsten,
von
meinen
Leithunden
IMMER
und
SOFORT
aus
ihren
misslichen
Zuständen
herausgeholt
werden,
so
dass
sie
nicht
immer
grösser
werden
müssten,
sondern
rasch geheilt werden können.
Das Ausmass von Ängsten
bei Hunden und der
Einfluss auf Ihre Psyche
•
Leichte
Unsicherheiten
oder
rasch
vorübergehende (kleine) Angst
in seltenen Situationen
•
Grosse, lange andauernde Angst
•
Panische
Angst
draussen
-
Hund
zeigt
Fluchtverhalten
•
Panische
Angst
zu
Hause
-
Hund
zittert, winselt
Bis
auf
leichte
Unsicherheiten,
beeinflussen
Ängste
bei
Hunden
die
Lebensqualität
von
Hund
und
Halter
ähnlich
wie
beim
Mensch.
Sie
bedeuten
nicht
nur
viel
Stress
und
führt
teilweise
sogar
dazu,
dass
man
sich
völlig
isoliert
.
Auch
Urlaub
ist
oftmals
nicht
mehr - oder nur beschränkt - möglich.
Das
Ausmass
von
Ängsten
bei
Hunden
ist
vorwiegend
von
folgenden
Faktoren abhängig
:
•
Hundetyp
normaler
Gefolgshund,
normaler
Leit
-
hund oder zentraler Leithund
•
Umgang
(Ausmass
der
Vermenschli
-
chung des Hundes
)
•
Herkunft
Züchter,
Tierheim,
Rettungsstationen, etc.
•
Alter
als
Welpe
(1.
Hand),
1-2
jährig
(2.
Hand),
Erwachsenenalter
(2.
Hand
oder mehr)
•
Wohnsituation
Blockwohnung
in
Stadt
(mit
vielen
Reizen),
ländliche
Wohnsituation
(mit
wenig
Reizen),
in
Haus mit - oder ohne - Garten
Wie
viele
Unsicherheiten
oder
Ängste
ein
Hund
mit
zunehmendem
Alter
bekommen
muss,
wird
vorwiegend
von
den
oben
aufgeführten
Punkten
beein
-
flusst.
Je
mehr
ungünstige
Faktoren
zusammenkommen,
umso
mehr
Stress
und
Ängste
wird
der
Hund
(langfristig)
zeigen müssen.
1. Der Hundetyp ist massge-
bend für Ängste
Gefolgshunde
,
also
85%
aller
Hunde
sind
normalerweise
unproblema
-
tisch
und
eignen
sich,
einen
mehr
oder
weniger
vermenschlichten
Umgang
zu
pflegen,
weil
ihre
genetischen
Naturin
-
stinkte
nicht
vorgesehen
haben,
dass
sie
Verantwortung
für
die
Sicherheit
eines
Verbundes übernehmen.
Sie
nehmen
grundsätzlich
keine
Positionen
ein,
die
sie
überfordern
könnten,
wie
dies
im
Gegensatz
bei
Leit
-
hunden immer der Fall ist.
Insbesondere
zentrale
Leithunde
übernehmen
schon
in
sehr
frühem
Alter
(ab
3
Monaten)
Verantwortung
für
„ihr
Mensch-Hunderudel“
und
fühlen
sich
für
alles
zuständig
und
reagieren
schon
früh
auf
jegliche
Reize
-
aus
Überforderung
der
unbewusst
übertragenen,
für
sie
unnatürlichen
Aufgabe,
für
den
Mensch-Hundever
-
bund verantwortlich zu sein.
Wenn
sie
mehr
über
die
verschie
-
denen
Hundetypen
erfahren
möchten,
so
verweise
ich
auf
den
speziell
dafür
vorgesehenen Beitrag.
2.1 Umgang
2.1.1 Menschlicher Umgang
ohne grosse Konsequenzen
Beim
Hundetyp
der
Gefolgshunde
spielt
der
Umgang
keine
grosse
Rolle.
Sie
lassen
sich
durch
Hundeschulen
im
menschlichen
Sinne
erziehen
(konditio
-
nieren).
Sie
eignen
sich
gut
als
Begleiter
für
Menschen
mit
Depres
-
sionen,
als
Therapiehunde,
Blindenführ
-
hunde, Rettungshunde, etc.
2.1.2
Hunde,
die
sich
nicht
„erziehen“ lassen
Leithunde,
insbesondere
zentrale
Leit
-
hunde
erfordern
einen
natürlichen,
hundegerechten
Umgang
,
damit
sie
ein
ruhiges,
entspanntes
Leben
führen
können
und
nicht
in
unnatürliche
Aufgaben
gedrängt
werden.
Für
sie
spielt
die
natürliche
Rangordnung
in
einem Verbund eine zentrale Rolle
.
Sie
eignen
sich
nicht
für
Personen,
die
die
ganze
Zeit
ihren
Hund
streicheln
möchten,
ihm
die
Liebe
schenken
wollen,
wie
man
es
unter
Menschen
kennt
oder
mit
dem
Hund
einen
leeren
Platz
füllen
möchten
(Alleinstehende,
die
ihren
Lebenspartner
verloren
haben
für
bei
Paare
bei
denen
die
Kinder
ausgezogen
sind
etc.).
Sie
brauchen
Halter
mit
gutem
Selbstwertgefühl,
starker
Präsenz
und
bereit
dazu
sind,
Führung
übernehmen
zu
wollen.
Kommen
Leithunde
an
neuen
Ort
und
sehen
dort
empathische
Menschen,
die
sich
auf
den
Hund
freuen,
ihm
vor
allem
Zuwendung
und
viel
Liebe
geben
wollen,
dann
sehen
Leithunde
unterwürfige
Wesen,
die
in
der
Natur
nicht
über
-
lebensfähig
wären.
Sobald
ein
Leit
-
hund
merkt,
dass
der
Mensch
sich
nicht
um
Strukturen
und
Führung
kümmert,
muss
der
Hund
diese
Position
einne
-
hemen,
so
wie
dies
die
Mutterhündin
in
der
Wurfbox
machte
oder
so
wie
die
gewohnten
Strukturen
und
Rangord
-
nungen
auf
der
Strasse
zu
beobachten
sind
(bei
Strassenhunden
/
Ausland
-
hunden).
So
wäre
es
wichtig,
dass
man
die
natür
-
liche
Kommunikation
von
Leithunden
versteht
und
domintes
Verhalten
richtig
erkennt
und
es
unterbindet,
anstelle
es
(unbewusst)
durch
Zuwendung
(Lob,
Belohnung,
Streicheln)
weiter
fördert.
Ansonsten
würden
Leithunde
Ihre
Rang
-
ordnung
(und
somit
auch
ihre
Verant
-
wortung)
über
den
Halter
stellen
und
mit
zunehmendem
Alter
immer
mehr
Entscheidungen
treffen,
die
unerwünscht
sind.
Leithunde
erhöhen
ihre
Rangord
-
nung
über
Besitz-
und
Kontrollverhalten
über Menschen und Territorien.
Übernimmt
der
Mensch
nicht
die
Führung
und
lässt
den
Hund
das
Territo
-
rium
zu
Hause
inkl.
Menschen
kontrol
-
lieren
(fixieren,
nachlaufen),
so
kann
ein
Leithund
nicht
zum
Familienmitglied
werden,
sondern
die
Familienmitglieder
werden
automatisch
zum
Rudel
des
Hundes,
welches
er
dann
auch
beschützen
und
verteidigen
wird.
Er
trifft
Entscheidungen
nach
seinen
Natur
-
instinkten,
die
nicht
kompatibel
mit
den
menschlichen Verhaltensregeln sind.
Weil
Leithunde
sich
nicht
durch
mensch
-
liche
Logik
erziehen
resp.
konditionieren
lassen,
macht
man
sie
mit
jedem
Trai
-
ning,
bei
welchem
der
Hundetyp
nicht
richtig
erkannt
wurde,
immer
noch
dominanter
und
schlussendlich
unsi
-
cherer,
was
mit
zunehmendem
Alter
zu
immer
grösseren
Problemen
bei
Reizen
zu
Hause
(Besucher,
Handwerker,
etc.)
oder auf Spaziergängen führen wird.
Bei
diesen
Hunden
ist
der
wichtigste
Punkt
,
dass
man
beim
Training
gute
(ruhige
und
bestimmte)
Energie
hat
.
Bei
zu
dominanten,
unausgeglichenen
Energien
könnte
ein
Leithund
nicht
nur
nichts
annehmen,
sondern
man
würde
ihn
zusätzlich
verunsichern
/
verängs
-
tigen
oder
man
könnte
vom
eigenen
Hund
geschnappt
oder
gebissen
werden
.
Siehe
dazu
auch
meinen
Beitrag
Artge
-
rechter Umgang
oder
„Klassische Hundeschule vs.
Tierpsychologie“
3.1 Herkunft des Hundes
3.1.1 Hunde aus (seriöser)
Hundezucht
Hunde
kommen
normalerweise
nicht
mit
Unsicherheiten
zur
Welt.
Ein
guter
Züchter
achtet
darauf,
nicht
mit
unsi
-
cheren
Wesen
zu
züchten.
Eine
souve
-
räne,
wesenssichere
Zuchthündin
würde
(dominant-)unsicheres
Verhalten
instinktiv
und
konsequent
unterbinden,
um
ihre
Welpen
bestmöglich
auf
das
Leben vorzubereiten.
Ein
guter
Züchter
schaut
den
Umgang
seiner
Zuchthündin
ab
und
gibt
das
natürliche
Wissen
der
Zuchthündin
auch
an die neuen Besitzer weiter.
Er
würde
somit
Welpen
nicht
bestätigen,
belohnen
oder
gar
streicheln,
wenn
sie
gerade
aufgeregtes,
forderndes
oder
unsicheres Verhalten zeigen.
3.1.2 Hunde aus Hobby-Zucht
oder von suboptimalem
Züchter
Wenn
man
das
Pech
hat,
dass
man
einen
Welpen
von
einem
Züchter
bekommen
hat,
der
mit
unsicheren
Hunden
züchtet
und
der
Züchter
glaubt,
die
Welpen
durch
„Sozialisierungsstrei
-
cheln“
an
Menschen
oder
Kinder
gewöhnen
zu
können,
ist
die
Gefahr
gross,
dass
er
den
Welpen
(unbewusst)
Zuwendung
für
dominant-unsicheres
Verhalten
geben
würde,
wie
es
eine
Muterhündin
nie
tun
würde.
In
solchen
Fällen
sind
Probleme
am
neuen
Ort
schon
bei
der
Übergabe
vorprogram
-
miert.
Bei
Hunden
aus
einer
Hobbyzucht
oder
bei
nicht
gewollten
Deckakten
(z.B.
Hunde
von
einem
Bauernhof)
sind
die
Risiken
grösser,
dass
man
bereits
einen
(mehr
oder
weniger)
verunsicherten
Hund
bekommt,
insbesondere
dann,
wenn
es
für
die
Mutterhündin
der
erste
Wurf war.
Der
erste
Wurf
kann
für
eine
Hündin
ziemlich
stressig
sein
und
die
Gefahr
ist
relativ
gross,
dass
sie
mit
dem
Wurf
überfordert
ist
und
ihren
Stress
auf
die
Welpen
übertragt.
Die
Überforderung
führt
normalerweise
auch
dazu,
dass
sie
sich
nicht
gleich
gut
um
die
Welpen
kümmern
kann,
wie
dies
eine routinierte Zuchthündin tun könnte.
Die
grössten
Probleme
bekommen
Welpen,
die
von
Mutterhündinnen
verstossen
wurden
oder
vom
Züchter
(aus
Angst,
er
könnte
von
der
Mutter
-
hündin
verletzt
werden)
von
der
Mutter
-
hündin
entfernt
wurden
und
folglich
vorwiegend
vom
Mensch
aufgezogen
wurden.
2.1.3 Hunde aus Tierheimen
Leider
landen
Hunde,
insbesondere
Hunde,
die
bei
Problemen
nicht
wieder
dem
Züchter
zurückgegeben
werden
können,
früher
oder
später
in
Tier
-
heimen.
Dies,
weil
aus
Angst
bald
einmal
Angst-Aggression
werden
kann
und
Hund
und
Halter
bei
Begegnungen
-
trotz
Besuchen
von
(diversen)
Hunde
-
schulen
-
teilweise
komplett
überfordert
sind
(je
nach
Hundetyp),
oder
aus
Ängsten,
dass
der
Hund
jemanden
verletzen
oder
gar
das
eigene
Kind
beissen könnte.
Warum Hunde in Tierheimen
landen…
Oft
wurde
der
Hundetyp
vom
Vermittler
nicht
richtig
erkannt
und
/
oder
die
Familien-
/
Wohnsitua
-
tion
nicht
berücksichtigt.
Dies
passiert
oft
bei
Hunden,
die
aus
SOS-
Programmen
(Auslandhunde,
Strassen
-
hunde). Siehe auch nächstes Kapitel.
Für viele Hunde ist eine Abgabe ins
Tierheim ein traumatisches Ereignis
Weil
auch
Tierpflegerinnen
heute
einen
sehr
vermenschlichten
Umgang
lernen,
werden
die
Probleme
von
Hunden
(insbesondere
bei
wesensstarken
Hunden)
-
je
länger
sie
im
Tierheim
betreut wurden - immer grösser.
Eines
der
Hauptprobleme
ist
auch,
dass
sie
(insbesondere
Nachts)
auf
sich
allein
gestellt
sind
nicht
aus
traumatischen
Zuständen
herausgeholt
werden
(bei
Gewitter,
Feuerwerk,
Geräuschen
die
sie
nicht kennen, etc.).
Gerade
diese
Hunde
möchten
verstanden
werden
anstatt
bei
Unsi
-
cherheiten
gestreichelt
(getröstet)
zu
werden.
Solche
gut-gemeinten
Handlungen
bestätigen
dann
auch
noch,
dass
der
aktuelle
Zustand
gut
ist
und
somit
werden
verängstliche
Hunde
immer
noch
ängstlicher
(durch
Falschbe
-
stätigungen).
Sie
bräuchten
souveräne
Bezugsper
-
sonen,
wie
mein
Leithund
Goliath,
der
ihnen
in
stressigen
Situationen
Sicherheit
geben
könnte
und
ihnen
erst
dann
Zuwendung
geben
würde,
wenn
sie
ruhige
und
entspannte
Energien haben.
Sie
werden
(nicht
selten
mehrere
Male)
wieder
weitervermittelt
und
kommen
ein
paar
Monate
später
wieder
zurück
und
werden
dann
irgendwann
von
ihrem
stressigen,
hundeunwürdigen,
nicht
artgerechten
Leben
erlöst
,
indem
sie
schlussendlich
eingeschläfert
werden
-
spätestens
dann,
wenn
sie
mehrere
Male
zugebissen hatten.
Es
gilt
die
Faustregel:
Je
öfters
ein
Hund
schon
vermittelt
wurde
(ab
3.
Hand),
umso
grösser
werden
die
Probleme
sein
,
die
man
als
gutgläu
-
biger
Halter
bekommen
werden
dürfte,
nur weil man einem Hund helfen wollte.
3.1.4 Hunde aus der
Hunderettung / SOS-Hunde
Hunde
aus
dieser
Kategorie
zeigen
die
grössten
Verhaltensauffälligkeiten.
Sie
kommen
an
einen
neuen,
fremden
Ort,
wo
ihnen
die
gewohnten
Struk
-
turen
fehlen
,
die
in
ihrem
früheren
Leben
auf
der
Strasse
Sicherheit
gegeben hatten.
Dieser
Beitrag
ist
noch
in
Bearbeitung
und
wird
in
den
nächsten
Tagen
fertig
-
gestellt.
Wenn
Sie
weiterlesen
möchten,
schauen
Sie
bitte
in
ca.
1
Woche
wieder
vorbei.
Vielen Dank für‘s Verständnis!
In
der
Zwischenzeit
kann
ich
Ihnen
folgende Beiträge empfehlen:
•
Die verschiedenen Hundetypen
•
Artgerechter Umgang
•
Hündische Missverständnisse