Update: 15.07.2023
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Ursachen, warum Hunde
aggressives Verhalten zeigen
Das
Problem
beginnt
of
schon
beim
Züchter.
Leider
wird
allzu
oft
mit
unaus
-
geglichenen
Muttertieren
gezüchtet
...
Wenn
Züchtern
das
Bewusstsein
über
Leithunde
fehlt
und
deckt
man
2
zentrale
Leithunden,
so
wird
der
ganze
Wurf
hyperaktiv
sein.
So
werden
ganz
viele
kleine
Hunde
des
herausfordendsten
Hundetyps
auf
die
Welt
gesetzt,
die
sich
nicht
als
Familienhund
oder
als
Blinden
-
hund eignen können.
Dies,
weil
der
Hundetyp
gemäss
Studien
über
Hochsensivität
/
Neuro
-
sensivität
vererblich
ist.
Bekommt
man
dann
noch
einen
Leithund
und
gibt
ihm
dann
von
Anfang
an
vorwiegend
Zuwendung
anstelle
klarer
Strukturen
und
Regeln
(die
der
Hund
von
seiner
Mutter
gewohnt
war),
so
nehmen
Hundeprobleme
mit
der
Zeit
immer
ihren
Lauf.
Alle
meine
Kundenleithunde
die
von
Tier
-
schutzorganisationen
vermittelt
wurden,
wurden
unpassend
vermittelt.
Dies
passiert
immer
wieder,
weil
das
Bewusst
-
sein
fehlt,
wie
wichtig
die
Berücksichti
-
gung
des
Hundetyps
für
eine
passende
Vermittlung wäre.
Hunde
sind
Rudeltiere
und
sollten
nicht
allein
gehalten
werden.
Insbesondere
Leithunde
bräuchten
1-2
passende
Artge
-
nossen,
um
ein
artgerechtes
Leben
führen
zu
dürfen.
Bei
Einzelhaltung
kann
ein
Leithund
in
seiner
Rolle
unterfordert
sein
und
sie
kann
zu
Frustrationsverhalten
führen
.
Bei
unausgeglichenen
Hunden
kann
schon
die
kleinste
Aufregung
zu
Aggressions-Verhalten führen
.
Erziehungsmethode vom
Hundetyp abhängig
Beim
einfachen
Hundetyp
-
dem
Gefolgshund
-
also
bei
85%
aller
Hunde
spielt
die
Erziehungsmethode
keine
grosse
Rolle
.
Viele
benötigen
gar
keine
Hundeschule
oder
lassen
sich
„erziehen“
egal
ob
man
in
eine
gute oder schlechte Hundeschule man geht.
Sie
tun
alles
für
ein
Leckerli
und
sind
auch
immer
im
fordernden
Modus
-
wie
auch
die
Leithunde.
Mit
dem
Unterschied,
dass
der
Gefolgshund
keine
Fehlverhalten
zeigt,
wenn
man
Dominanzverhalten
nicht
erkennt
und
es
mit
einem
Leckerli
auch
noch
bestätigt.
Sie
zeigen
jedoch
keine
Fehlverhalten,
weil
sich
Gefolgshunde
genetisch
nie
für
die
Sicherheit
und
für
das
Überleben
des
„Mensch-Hunderu
-
dels“ verantwortlich fühlen können.
Bei
Leithunden
scheitern
sämtliche
Erziehungsversuche
über
positive
Kondi
-
tionierung
-
weil
sie
sich
nicht
bestechen
lassen
oder
von
ihrer
Aufgabe
abhalten
lassen
- insbesondere nicht bei Reizen.
Sie
funktionieren
wie
alle
Rudel-
oder
Herden
-
tiere gemäss ihren natürlichen Instinkten.
Egal
ob
man
in
ein
wildes
Strassenhunderudel
oder
ob
man
in
mein
Rudel
schaut,
sieht
man
nie
einen
Hund,
der
zu
einem
anderen
Hund
hingeht und ihn für gutes Verhalten lobt.
Sie
brauchen
Strukturen
und
funktionieren
(wie
alle
Tiere)
über
wohlwollende
natürliche
Dominanz
(=>
Rangordnung
bestimmen)
und
unterbinden
sämtliche
unerwünschten
Verhalten immer sofort.
Bei
diesen
Hunden
ist
es
fatal,
wenn
man
Kontrollzwang
mit
Verlustängsten
verwechselt
und
warum
klassische
Hundeschulen
für
diese
Hunde
nicht
hilfreich,
sondern
kontraproduktiv
ist,
kann
man
in
folgenden
2
Beiträgen
nach
-
lesen.
Schmerzempfinden von Hunden
Leithunde
gehören
zu
den
mental
stärksten Hunden in der Hundewelt.
Wenn
man
Hunden
untereinander
zuschaut,
gehen
sie
gar
nicht
zimperlich
miteinander
um
und
man
hört
auch
nie,
dass
sie
sich
die
Blösse
geben
würden,
durch
einen
Quiet
-
scher Schwäche zu zeigen.
Einen
Quietscher
kann
man
bei
Hunden
hören,
wenn
folgende
Gegebenheiten
erfüllt
sind:
a)
Der Hund hat ein unsicheres oder
ängstliches Wesen
b)
Er wurde überrascht - hat sich
erschrocken
Bei
so
vielen
Hunden
in
meinem
Rudel,
kann
es
ab
und
zu
passieren,
dass
man
aus
Versehen
auf
einen
Fuss
eines
Hundes
steht.
Sehr
oft
reagierten
die
Hunde
gar
nicht,
denn
sie wussten, dass es keine Absicht war.
Ich
selbst
habe
noch
nie
einen
Hund
vor
Schmerzen
länger
als
2
Sekunden
schreien
hören
,
wie
man
dies
bei
schlimmen
Rangordnungskämpfen
beobachten
kann
-
der
Vorfall
war
ein
paar
Minuten
später
auch
schon wieder vergessen...
Auch
wenn
sie
sich
dabei
manchmal
schlimm
verletzten
und
die
Wunden
genäht
werden
mussten,
zeigten
sie
überhaupt
keine
Schmerzsymptome
.
Sie
legten
sich
hin
und
leckten die Wunde, bis es zum Tierarzt ging.
Sowie
sich
Leithunde
über
Gewaltme
-
thoden
niemals
etwas
beibringen
lassen
würden,
würden
sie
sich
weder
physisch
noch
psychisch
„brechen“
lassen
oder
nach
menschlichen
Theorien
„erziehen“
lassen.
Genau
diese
typische
Eigenschaft
zeichnet
zentrale
Leithunde
aus
und
es
ist
genau
diese
besondere
Eigenschaft,
die
so
manchen
Hundehalter
und
Hundeprofi
an
seine
Grenzen
oder
gar
in
die
Verzweiflung
brachte:
Man
kann
machen
was
man
will
und
der
Hund
sagt
immer
nur:
„Du
kannst mich mal“.
Zentrale
Leithunde
würden
sich
unsouve
-
räne
Dominanz
nicht
gefallen
lassen
und
sie
müssten
Personen
beissen,
die
mit
körper
-
licher Gewalt arbeiten.
Zu
mir
kamen
in
den
letzten
14
Jahren
schon
so
viele
Hunde,
die
in
ihrem
Leben
viel
körperliche
und
teilweise
auch
psychische
Gewalt
erlebt
hatten
(Strassenhunde
aus
Tötungsstationen,
Hundehalter
die
ihren
Hund
aus
Verzweiflung
körperlich
massregelten,
die
dem
Hund
Schmerzen
bereiteten,
etc.)
und
doch
wohl
konnte
man
dem
Hund
nicht
anmerken,
dass
mit
ihm
zuvor
falsch
gearbeitet wurde.
Sie
vertrauten
mir
genau
so
rasch,
wie
Hunde,
denen keine Gewalt zugefügt wurde.
Wenn
Hunde
nicht
im
„Hier
und
jetzt“
Leben
würden,
so
müssten
sie
mir
gegenüber
beim
Erstkontakt
doch
misstrauisch
sein,
gerade
dann,
wenn
sie
schlechte
Erfahrungen
mit
vorgängigen
Hundetrainern
gemacht
hatten,
die
nach
menschlichen
Dominanztheorien
(über
Druck,
Gewalt)
auf
den
Hund
losge
-
gangen
waren
(um
nicht
trainiert
sagen
zu
müssen).
Hundehalter
sind
immer
wieder
erstaunt,
wie
rasch
mir
ihre
Hunde
vertrauen,
so
wie
sie
es
selbst
zuvor
noch
nie
sehen
konnten
-
nicht
mal bei sich selbst.
All
diese
Hunde
zeigen
bereits
beim
ersten
Treffen,
dass
der
neue,
natürliche
Umgang
für
sie
nicht
nur
stimmig
ist,
sondern
v.a.
artgerecht
(indem
man
ihrer
Art
gerecht
wird
und
mit
ihnen
so
umgeht,
wie
es
die
Natur
für
sie
vorgesehen
hätte
-
in
einer Position ohne zu viel Verantwortung).
Physische Gewalt
Jeder
Mensch
hat
seine
eigene
Definition
von
körperlicher
Gewalt.
Der
eine
würde
einen
Wasserspritzer
als
Gewalt
empfinden,
der
andere
eine
Berührung
mit dem Fuss oder einen Leinenruck.
Wie
gerade
beschrieben,
haben
Hunde
ein
ganz
anderes
Schmerz-
oder
Gewaltemp
-
finden
als
Menschen.
Sie
sind
viel
schmerzunempfindlicher
als
ein
Mensch.
Berührungen
(als
Korrektur
oder
um
Raum
zu
beanspruchen)
sind
in
der
Hundekommunikation
sehr
wichtig.
Derjenige,
der
b
ei
einem
Spiel
mehr
Berührungen
oder
Bodychecks
macht,
ist
der
Ranghöhere.
So
machen
Leithunde
spielerisch
ihre
Rangordnung untereinander aus.
Durch
Berührungen
(wie
z.B.
anspringen)
machen
sie
das
Gegenüber
darauf
Aufmerksam,
dass
das
aktuelle
Verhalten
nicht
gewünscht
ist
(
Massregelung
),
oder
sie
holen
einen
unsicheren
Hund
aus
seinen
Unsicherheiten
heraus
(sie
lenken
ihn ab).
Berührungen
entsprechen
grundsätzlich
ihrer
Natur
(siehe
auch
Korrekturen).
Wichtig
ist,
dass
man
auf
das
Wie
achtet
-
dass
man
keine
Kraft,
Wut
oder
Frust in die Berührungen mitgibt.
Eine
Berührung
im
richtigen
Moment
kann
dem
Hund
sagen,
dass
er
sich
gerade
nicht
kümmern
soll,
worum
er
sich
1-2
Sekunden
später
kümmern
würde
(Leinenaggression),
wenn
man
die
Berührung nicht machen würde.
Und
natürlich
kann
ich
verstehen,
dass
Gefolgshundehalter
nicht
verstehen
können,
dass
die
Tipps,
die
bei
ihrem
Hund
so
gut
funktionieren,
bei
diesem
Hund
nicht
funktionieren
können.
Dieses
Bewusstsein
bekommt
man
erst,
wenn
man
selbst
mal
einen
wesens
-
starken Leithund bekommen hat.
Selbstverständlich
kann
es
nicht
die
Lösung
sein,
dass
man
ständig
an
seinem
Hund
herumzerren
oder
ihn
die
ganze
Zeit
„treten“
müsste.
Solange
man
solche
Methoden
einsetzen
muss,
zeigt
der
Hund
mehr
als
klar,
dass
man
vom
Hund
nicht
als
Führungs
-
person
akzeptiert
bzw.
respektiert
wird.
Betrachtet
man
Leithunde
im
Rudel,
so
korrigieren
diese
oft
viel
härter
als
wir
Menschen
dies
tun
würden
-
sie
tun
es
aber
immer
emotionslos.
„Du
machst
was
ich sage - Punkt!“.
Die
Stärke
der
Korrekturen
werden
unter
den
Hunden
immer
der
Situation
und
der
wesensstärke
des
anderen
Hundes
ange
-
passt.
So
sagen
sie
es
nur
1x
und
die
ganze
Geschichte
ist
in
der
nächsten
Minute wieder vergessen.
Eine Korrektur versteht ein Hund
- nicht aber „Bestrafung“
Es
ist
ein
grosser
Unterschied,
ob
man
einen
Hund
bestraft
oder
ihn
bloss
korri
-
giert.
Hunde kennen in ihrer Natur keine
Bestrafungen - nur Korrekturen.
Der
wichtige
Unterschied
liegt
darin,
dass
Korrekturen
von
Hunden
immer
emotionslos
gemacht
werden.
Hat
man
als
Mensch
schlechte
(ärgerliche,
frus
-
trierte,
wütende
unsichere,
etc.)
Ener
-
gien,
so
kann
der
Hund
nichts
von
einem
annehmen.
Sie
können
nur
auf
souveräne
Wesen
hören.
Verlässt
man
die
ruhige
und
bestimmte
Energie,
so
verliert
man
den
Einfluss
auf
seinen
Hund
komplett.
Versucht
man
dann
auch
noch
mit
Druck
etwas
zu
erzwingen,
so
müsste
man
vom
eigenen
Hund
geschnappt
(korrigiert) werden.
Psychische Gewalt
Oft
vergisst
man,
dass
ein
Hund
eine
„tierische“
Psyche
hat
und
menschliche
Logik nicht nachvollziehen kann.
Deswegen
liegt
man
als
Mensch
auch
so
oft
falsch,
wenn
man
Hundeverhalten
über
gewohnte
menschliche
Logik
interpretiert.
Wenn
man
Leithunden
zu
Hause
alle
Räume
überlässt,
nicht
bemerkt,
dass
der
Hund
Familienmitglieder
manipuliert,
besitzt
und
kontrolliert,
überlässt
man
dem
Hund
unbewusst
die
Verantwortung
und
die
Kontrolle
über
sein
zu
Hause
und
der
Hund
fühlt
sich
dann
auch
für
sämt
-
liche Personen im Haus verantwortlich.
So
bestimmt
der
Hund
dann
auch,
wer
noch
zum
Kind
gehen
darf
oder
Besucher
werden
gestoppt
(geschnappt),
wenn
sie
zur
Toilette
wollen
oder
das
Rudel
wieder
verlassen wollen (Kontrollverlust).
Diese
Hunde
sind
oft
überfordert,
sie
müssen
diese
Position
jedoch
einnehmen,
solange
der
Mensch
die
höchste
Position
und
somit
auch
die
Verantwortung
für
Rudel
nicht
selbst
übernimmt.
Einer
muss
verantwortlich
sein,
damit
das
Rudel
überleben
kann
(so
„denken“
zentrale
Leithunde).
Diese
Hunde
-
sowie
auch
ihre
Halter,
was
man
oft
vergisst
-
durchleben
jeden
Tag
mit
viel
Stress,
finden
keine
Ruhe,
bellen
viel
und
zeigen
Unsicherheiten
oder
Aggressionsverhalten
bei
kleinsten
Reizen.
Dazu
kommt
noch
der
Frust,
nicht
verstanden
zu
werden.
Wenn
man
Frustverhalten
nicht
erkennt
und
dem
Hund
in
solchen
Momenten
auch
noch
stets
Zuwendung
gibt,
so
kommuniziert
man
seinem
Hund,
dass
man
es
gut
findet,
wie
er
gerade
ist
-
so
werden
Hunde
mit
den
Jahren
immer
wie
frus
-
trierter
und
ihr
Verhalten
wird
somit
auch
immer schlimmer.
Ein
Leben
lang
nicht
verstanden
zu
werden
oder
wenn
man
wie
ein
Hund
behandelt
würde
wäre
dies
für
Menschen
traumatisch.
Wenn
Hunde
sich
nicht
verstanden
fühlen
und
wie
ein
Mensch
behandelt
werden,
dann
ist
es
für
sie
genauso
traumatisch.
Deswegen
rebellieren
Sie
so
lange,
bis
der
Mensch
verstanden
hat,
dass
15%
der
Hunde
einen
anderen
Umgang
und
vor
allem
einen
Artgenossen
hätten,
mit
welchem
sie
ihren
natürlichen
Kontroll
-
trieb
ausleben
könnten.
Fehlt
der
Artge
-
nosse, so kontrollieren sie die Menschen.
Es
sollte
nicht
der
Eindruck
entstehen,
dass
der
hündische
Umgang,
den
15%
der
Hunde
erfordern
für
die
restlichen
85%
der
Hunde
unpassend
wäre.
Im
Gegenteil:
Sie
könnten
ein
noch
entspannteres
Leben
führen
und
ihnen
würden
Unsicherheiten
erspart
bleiben,
mit denen sie zurechtkommen (müssen).
Alles
würde
sofort
und
gänzlich
funktio
-
nieren
und
man
könnte
einem
Gefolgs
-
hund
von
Anfang
an
und
in
jeder
Situation
Sicherheit
geben
-
gänzlich
ohne
Übungen.
Man
bräuchte
nur
die
Philosophie
der
Mutterhündin
weiterzuführen:
Dem
Hund
keine
Aufmerksamkeit
geben,
wenn
er
zu
aufgeregt
ist
und
ihm
Grenzen
setzen, wenn er zu fordernd wird.
Erziehungsmethoden bei
aggressiven Hunden